Von internen Verlinkungen, Backlinks und Bewertungen

Aktuelle Google News: Von internen Verlinkungen, Backlinks und Bewertungen

Es ist einige Zeit vergangen, seit Google das Format der Office Hours und Hangouts auf den Kopf stellte – und beides fortan zugleich viel seltener durchführt. Trotzdem gibt es einige Veränderungen, Erkenntnisse und sogar offizielle Aussagen, die das Gesicht der Suchmaschinenoptimierung im Herbst 2022 prägen. Hier sind diese für Sie zusammengetragen.

Externe Backlinks fortan weniger bedeutsam?

Eine potenziell wichtige Erkenntnis liefert John Müller, den aufmerksame Leser schon kennen dürften, im Podcast “Search off the Record“. Da äußerte er sich zur Bedeutung von Backlinks, die lange Zeit die SEO-Szene und jeden SEO-Mix dominierten – früher sogar noch mehr als heute. Der Trend wird sich laut Müller nicht umkehren, tatsächlich geht Googles Chef-SEO sogar davon aus, dass Backlinks über die nächsten Jahre sukzessiv weiter an Bedeutung verlieren werden.

Das heißt nicht, dass sie dann pauschal unwichtig wären. Müller verdeutlich aber Googles Fähigkeiten Inhalte immer besser und relevanter in den Kontext zu setzen, was automatisch dazu führt, dass andere Rankingfaktoren fortan an Bedeutung hinzugewinnen. Google setzt damit den schon vor vielen Jahren etablierten Trend “Content first” weiterhin fort. Wer mit Inhalten zu überzeugen weiß, kann in den nächsten Jahren vielleicht sogar die eine oder andere Schwäche in der Backlinkstruktur komplett neutralisieren.

Welchen Einfluss haben Bewertungen auf die aktuellen Rankings?

Google liefert mittlerweile je nachdem, wie die Suchanfrage eingeordnet und typisiert wird, zwei verschiedene Anzeigenformate aus: Einmal das Local Pack, bei dem normalerweise die Karte das oberste Ergebnis darstellt, andererseits das klassische “Local Organic Pack“, welches ohne Karte und regionale Einblendungen von Unternehmensprofilen auskommt.

Mittlerweile ist der Google-Algorithmus auch wesentlich treffsicherer, er kann also stärker zwischen einer Suche mit starkem regionalem Bezug und einer mit schwachem regionalem Bezug differenzieren. Das führte automatisch zu Veränderungen an der Rankinggewichtung. Der kanadische Dienstleister “Whitespark” führt einmal im Jahr eine Umfrage mit SEO-Experten durch, bei der diese der Gewichtung nach unterschiedliche Rankingfaktoren ordnen. Da zeigt sich eindeutig wie wichtig Bewertungen von Unternehmensprofilen mittlerweile sind – zumindest aus Sicht führender SEOs. Für das Local Pack erachten die befragten SEOs Kundenbewertungen sogar als zweitwichtigstes Kriterium, für die klassische lokale organische Suche stehen Bewertungen immerhin noch auf dem siebten Platz.

Die mittlerweile gewichtige Bedeutsamkeit von “Local-Reviews“, wie sie im englischen Fachjargon genannt werden, ist kaum überraschend. Google hat das Local-Feature über die letzten Jahre konsequent ausgebaut und gilt seit jeher als unternehmensfreundlich, sobald es an die Moderation von (vermeintlich fälschlichen) schlechten Bewertungen geht.

 

 

Search Console warnt fortan bei zu kleinen Bildern

Die Search Console hat im Oktober ein neues Feature bekommen, das vor allem für Bilder-SEO von größter Relevanz ist. Zur Erinnerung: Bereits im Jahr 2019 wurden Meta-Tags eingeführt, mit denen Webmaster die Anzeigengröße von Bildern in der Suche individueller steuern können. Das Schlüssel-Tag in diesem Fall heißt “max-image-preview” und lässt sich wahlweise mit den Attributen “large“, “standard” oder “none” belegen, wobei “large” wenig überraschend der größten Einstellung entspricht.

Zurück zum Feature: Mit diesem überprüft die Search Console fortan automatisch, wann die Attribute nicht passend zum Snippet eingestellt sind. Vor allem zu kleine Bilder beeinträchtigen die Klickraten bewiesenermaßen negativ. Deshalb liefert die Search Console das Feature auch gleich mit einem Handlungshinweis aus: Webmaster sollten am besten das Attribut “large” verwenden, einerseits um dem Kunden tatsächlich detailreiche Einblicke zu ermöglichen, andererseits um die Klickraten zu steigern – was je ebenfalls in deren Interesse ist.

URL-Struktur bei mehrsprachigen Seiten

Auf Twitter hat der schon eingangs erwähnte John Müller mit einem weiteren Vorurteil kurzen Prozess gemacht. Lange hielt sich das Gerücht, dass Seiten für die englische Version von Google tatsächlich auch englische URLs benötigen, um überhaupt eine Rankingchance zu erhalten. Das ist laut Müller aber falsch, denn tatsächlich ist es nicht unbedingt notwendig englische URLs zu nutzen, wenn die Seite selbst gar nicht primär auf Englisch dargestellt ist.

Themen-Autoren in der Google-Suche

Ein weiteres Feature bekam die Google-Suche im Oktober spendiert. Fortan werden bei einigen Themen Autoren als separate Entitäten angezeigt. Vor allem überall da, wo ein Zusammenhang mit Literatur oder Journalismus besteht, kommt es häufiger zu der Autoren-Anzeige, aber auch bei bestimmten Suchanfragen aus den Bereichen Musik oder Rezepte befindet sich fortan eine Autorennennung. Das zeigt vor allem zwei Dinge: Google ist es durchaus wichtig, welche Inhalte von welchem Autor verfasst wurden, andererseits bedient sich Google offensichtlich auch mehreren Quellen, um herauszufinden, welche Autoren eine ausreichend hohe Relevanz besitzen, um als separate Entität eine Darstellung zu erhalten.

Interne Verlinkungen weiterhin von enormer Wichtigkeit

Über die Jahre haben sich Googles Experten mehrfach zu internen Links geäußert. Der Tenor war immer eindeutig: Sie sind von größter Wichtigkeit, wertvoll für den Nutzer und helfen bei der kontextuellen Einordnung. John Müller hat das kürzlich noch einmal bestätigt und blieb den bisherigen Aussagen treu, indem er die interne Linkstruktur einer Webseite frei übersetzt als “enorm wichtig” oder “super, super wichtig” bezeichnet. Tatsächlich ging er sogar soweit, eine gute interne Linkstruktur als “einen der wichtigsten Schritte” zu bezeichnen, dem sich SEOs und Webmaster bedienen können.