Juni/Juli-Core-Updates: Google dreht wieder am Algorithmus!

Der Sommer 2021 markierte selbst für langjährige SEOs ein Debüt: erstmals wurden zwei tiefgreifende (Core-) Updates aufeinanderfolgend, also innerhalb von zwei Monaten veröffentlicht. Auf das bereits im Juni veröffentlichte Update, folgt im Juli nun die zweite “Hälfte”. Außergewöhnlich ist das schon deshalb, weil die Google-Verantwortlichen selbst zuvor sagten, dass das Juli-Update Ranking-Veränderungen aus dem Juni womöglich rückgängig machen wird.

Google mitten im Sommer-Update-Blockbuster

Die zwei Core-Updates machen ein Drittel der Google-Updates diesen Sommer aus. Noch dazu wird das Page Experience-Update kommen, welches die mittlerweile schon hinlänglich bekannten Core Web Vitals aufgreift und somit eine Reihe von Nutzererfahrungs-Metriken in die Bewertung der Webseite einfließen lässt. Das Kriterium der Page Experience wird aktuell noch etwas stiefmütterlich seitens Googles behandelt, wie das Team auch selbst zugab. Zum aktuellen Zeitpunkt dient die Metrik nämlich lediglich als “Tie Breaker”, soll also bei zwei identisch bewerteten Webseiten dann den Ausschlag für das bessere Ranking geben. Diese Situation tritt faktisch aber nie auf. Es ist daher anzunehmen, dass ein weiteres Update der Page Experience mittel- und langfristig dafür sorgt, dass diese Metrik künftig mehr als eben jener “Tie Breaker” ist.

Besonders die Teilung der beiden Core-Updates wurde in der SEO-Community mit Argwohn aufgenommen. Denn je nach Betrachtungsweise könnte man durchaus sagen, dass beide Core-Updates eigentlich nur ein Update sind, bei dem ein kleiner Teil zuvor im Juni veröffentlicht wurde, der eigentliche “Paukenschlag” die Google-Suche aber erst im Juli erreicht. Wie “heftig” dieser ausfallen wird und ob das Juli-Update Veränderungen aus dem Juni quasi revidiert, das zeigt sich erst in der Zukunft. Schon jetzt ist es aber möglich, einen Blick auf die Juni-Veränderungen zu werfen – die tatsächlich nicht so ausschweifend ausfielen, wie viele SEOs es nach dem halben Jahr “Trockenzeit” (keine Core-Updates zwischen Dezember und Juni) zunächst annahmen.

 

 

Juni-Veränderungen wurden sehr kritisch aufgenommen

Einigen ersten Analysen aus dem Juni nach gehörten zu den Verlierern auch solche, die eigentlich durch innovativen, wirklich qualitativ hochwertigen Content überzeugten. Sogar einige großen Marken, beispielsweise aus dem Textilsektor, haben bei vielen großen Keywörtern eingebüßt – so geht es aus einer Analyse der Veränderungen hervor. Außerdem zählten Erhebungen nach viele ehemalige Verlierer diesmal zu den Gewinnern. Webseiten, die noch im Winter 2020 Rankings einbüßten, gewannen sie im Juni wieder hinzu. Daraus könnte man schließen, dass Google einige Faktoren aufweichte, die im Winter noch stärker in die Bewertung einflossen.

Ebenso ist laut Experten auffällig, dass viele “alte” Webseiten zuletzt punkteten. Teilweise, sehr zum Missfallen von Content-Manager und SEOs, sogar solche Projekte, die hinsichtlich ihres Contents längst keine Maßstäbe mehr setzen, sondern sich eher auf ihrem (Domain-)Alter ausruhen. Denkbar wäre, dass das Juni-Update einige “klassische” SEO-Faktoren wieder stärker in den Vordergrund rückte, also beispielsweise die Backlinks, das Alter der Domain und Keyword-Domains.

Eben dieser Umstand führt aber auch zu Spekulationen. Schon vorher war bekannt, dass viele Ranking-Veränderungen aus dem Juni womöglich schon im Juli wieder revidiert werden. Genau das könnte, wenn das Juli-Core-Update dann schon bald veröffentlicht wird, auf viele der Gewinner des letzten Monats zutreffen – und Longform-Content wieder populärer machen.