SEO-Trends & Rankingfaktoren in 2023: Wie entwickelt sich die Suchmaschinenoptimierung weiter?
Eines haben die letzten zwei Jahrzehnte eindrucksvoll bewiesen: Die Suchmaschinenoptimierung steht nicht still. Das, was nach dem Jahrtausendwechsel noch funktionierte, erzielt heute in den meisten Fällen keine starken Rankings mehr, da sich beispielsweise grundlegend die Anforderungen an ein Backlink-Profil oder Inhalte auf der Webseite änderten. Das Jahr 2023 bringt weitere Änderungen und konkrete Auswirkungen auf Rankingfaktoren mit – hier erhalten Sie einen Überblick.
Themencluster zur Erfassung der Suchintention
Aus Sicht der Suchmaschinen besteht die dringende Notwendigkeit, den eigenen Nutzern immer präzisere und passendere Webseiten als Ergebnisse auszuliefern. Damit geht einher, die Suchintention hinter einer Suchanfrage tatsächlich zu verstehen. Im Fachjargon spricht man daher von Themenclustern, also verschiedenen Themenschwerpunkten und dazu passenden Nebeninformationen, welche eine Webseite mit ihren Inhalten abdecken sollte. Das bringt nicht nur aus SEO-Sicht Vorteile, sondern kann auch das Nutzerverhalten auf der Webseite in signifikanter Weise positiv prägen – beispielsweise durch reduzierte Absprungraten oder längere Verweildauern.
Ein Trend für 2023 sind daher diese Themencluster, die sich bei genauerer Betrachtung in zwei Teilbereiche untergliedern lassen:
– Cornerstone-Content liefert passende Inhalte für allgemeine Suchanfragen, beispielsweise “Maßanzug” oder “Maßanzug anfertigen lassen”
– Supporting-Content deckt die sich darum ragenden verwandten Suchanfragen ab, zum Beispiel mit lokalem Bezug wie “Maßanzug in Berlin” oder zusätzlichen Informationen, wie “Maßanzug Preise” – Cornerstone- und Supporting-Content sollten zugleich untereinander verlinkt sein, um den internen Linkflow ebenso wie die Nutzernavigation auf der Seite zu stärken
Alle Themen rund um KI – und ganz besonders ChatGPT
Zuletzt hat der KI-Chatbot “ChatGPT” für Aufruhr in der digitalen Welt gesorgt. Einige SEOs und Webmaster sahen darin eine Chance, sich Inhalte für die Webseite fortan zum Nulltarif erstellen zu lassen, indem sie einfach das kopieren, was der Chatbot ihnen als Antwort oder auf eine zuvor gestellte Anforderung liefert.
Das ging so weit, dass sich Google sogar genötigt sah ganz klar das zu benennen, was eigentlich offensichtlich sein sollte: KI-generierte Inhalte werden als Spam gewertet. Definitiv kein positiver Rankingfaktor ist also das, was die künstliche Intelligenz “verzapft”, einfach auf die Webseite zu stellen – im schlimmsten Fall riskieren Unternehmen und SEOs damit ihre jahrelange Arbeit an der Webseite, indem Google diese aufgrund des KI-Spams demnächst auf den Ranking-Friedhof schickt.
Auf der Gegenseite ergibt sich damit ein interessanter Trend für die Webmaster, die weiterhin auf eine hohe Qualität ihrer Inhalte setzen: Sie bekommen durch hochwertigen und einzigartigen Content die Möglichkeit in den Suchergebnissen die Webseiten hinter sich zu lassen, die fortan auf KI-generierten Spam vertrauen. Damit lohnt es sich gleich doppelt weiterhin auf hochwertige, vom Menschen verfasste und konzipierte Textinhalte zu bauen.
Das “Helpful Content Update” offenbart einige wertvolle Erkenntnisse
Google agiert mittlerweile deutlich transparenter, was die eigenen Updates und Anpassungen am Algorithmus anbelangt. Natürlich nicht in einer Form, wo SEOs einfach Häkchen hinter verschiedene Punkte setzen können und fertig sind, aber insbesondere das Helpful Content Update hat einige wertvolle Einblicke in die symbolische Gedankenwelt Googles und deren Ranking-Philosophie gegeben.
Studien unterstützen das, was das Helpful Content Update impliziert: Längere Texte ab rund 1.000 Wörtern ranken im Regelfall besser als kürzere Texte, die beispielsweise nur rund 300 Wörter umfassen. Tatsächlich zeigt sich bei Untersuchungen im angelsächsischen Raum sogar die Tendenz, dass Texte mit 2.000 oder 3.000 Wörtern noch einen zusätzlichen Boost generieren können, sofern das jeweilige Thema beziehungsweise der Inhalt tatsächlich ausreichend Material für solch eine Textlänge liefern.
Mit dem Helpful Content Update kommunizierten die Verantwortlichen bei Google, was sie selbst als wichtig erachten: Eine Webseite sollte mit ihren Inhalten die Suchintention rundum und vollständig befriedigen, denn der Nutzer möchte nicht erst zu zig verschiedenen Seiten surfen und sich die Informationen mühsam selbstständig zusammentragen. In dem Kontext geht der Trend, zusammen mit längeren Inhalten, auch mehr und mehr in Richtung einleitender Inhaltsverzeichnisse, damit es dem Besucher leichter gemacht wird, direkt zu einem bestimmten Themenschwerpunkt zu navigieren.
Bei Backlinks wird Qualität immer wichtiger
Schon eingangs haben wir kurz die mittlerweile in die Jahre gekommenen SEO-Philosophien angeschnitten: Dazu gehört ebenso der damalige Trend, der vor allem zwischen den Jahren 2000 und etwa 2012 kursierte, möglichst viele Backlinks zu akquirieren. Heute wissen wir, dass Qualität über Quantität geht – und dieser Trend wird sich nur noch weiter verstärken, die Qualität des Backlink-Profils also ein zusehends wichtigerer Rankingfaktor.
Die ideale Form eines Backlinks gestaltet sich nach wie vor wie folgt: Man selbst liefert exzellente Inhalte, bietet erstklassige Dienstleistungen oder klasse Produkte an, im Gegenzug wird die Seite von einem anderen Webmaster automatisch verlinkt und der Text beziehungsweise die Inhalte referenziert. Ebenso ist es sinnvoll hier und da selbst Backlinks “einzusammeln”, sofern diese tatsächlich von thematisch relevanten Seiten und idealerweise solchen mit hoher Autorität kommen – zum Beispiel über Gastbeiträge.
Weniger empfehlenswert ist stattdessen das “Eine Hand wäscht die andere”-Prinzip. Google ist mittlerweile absolut in der Lage zu erkennen, wenn es sich nur um einen Linktausch oder einen Linkkreisel handelt und entwertet derartige Backlinks folglich nahezu vollständig. Am Ende wurden dann nur Zeit und Aufwand investiert, ohne dass die Webseite aus SEO-Sicht einen Mehrwert erhielt.
Multisearch aktiv in die eigene SEO-Strategie einbinden
Multisearch ist ein weiterer Trend, der auch über das Jahr 2023 hinaus sicherlich nicht an Bedeutung verlieren wird. Nutzer haben mittlerweile, durch eine KI-Unterstützung, die Möglichkeit Bilder- und Textsuche miteinander zu kombinieren. So ist es möglich ähnliche Bilder anzeigen zu lassen oder Bildersuchen mit Text zu spezifizieren. Das ist speziell für Online-Shops ein starkes Instrument. Vor allem den Traffic, den die eigenen Bilder über die Bildersuche generieren, können Sie damit steigern.
Simultan offenbart sich daraus ein weiterer Trend: Nämlich für jedes einzelne Bild SEO zu betreiben. Alt-Texte eignen sich hierbei sehr gut, auch sollten Bilder möglichst ohne Qualitätsverlust komprimiert werden. Vor allem bei responsive Webdesigns ist es wichtig den meist reduzierten und/oder limitierten Datenverkehr an mobilen Endgeräten zu berücksichtigen. Weder Bilder noch Videos sollten dazu führen, dass die Webseite unnötig lange für mobile User lädt – die werden nämlich zusehends wichtiger und machen einen immer größer werdenden Teil des Gesamttraffics aus.
Fazit: 2023 steht erneut Qualität im Fokus
Regelmäßig die Webseite auf die Core Web Vitals zu überprüfen sollte für SEOs mittlerweile eine Selbstverständlichkeit sein. Die SEO-Trends und Rankingfaktoren für das aktuelle Jahr zeigen aber ebenso, dass an jeder Stelle Qualität noch wichtiger wird – von menschengemachten Texten und Inhalten, über geräteunabhängige Komprimierungen und Optimierungen, bis hin zu einem Backlink-Profil, das den Fokus auf Klasse statt Masse legt.