Meta-Titel, Wikipedia & Core-Updates: John Müller liefert Antworten

Hat sich Google in der Vergangenheit stets in Schweigen gehüllt, ging es um den Algorithmus und einzelne Kriterien davon, zeigt sich die größte Suchmaschine der Welt in den letzten Jahren weitaus offener. Erneut nahm sich einer der leitenden Köpfe von Googles Suchmaschinenteam, John Müller, die Zeit, auf diverse Fragen der Nutzer und Webmaster rund um den Globus zu reagieren. Die Auswertung einiger wichtiger dieser Fragen finden Sie hier.

Google verwendet nicht zwangsläufig die hinterlegten Meta-Angaben

Am 4. September meldete sich John Müller zum Thema Meta Angaben – spezifischer den Meta Title und die Meta Description. Beides wird traditionell perfide genau von Webmastern und SEOs hinterlegt, um damit sowohl Klickraten zu steigern als auch die Website-Rankings zu stärken. Auf Twitter gibt Müller an, dass Google keinesfalls zwangsläufig auf die Meta-Angaben angewiesen ist und sogar häufiger andere Titel verwendet.

Müller bezieht sich speziell auf Google Discover, gibt aber an, dass die Handhabe seiner Meinung nach sehr ähnlich zu der vom “klassischen” Google ist. So passiert es häufiger, dass der Algorithmus die H1-Überschrift als relevanter erachtet und in den Ergebnissen einfach diese, statt den Titel nimmt. Des Weiteren gibt Müller an, dass der Meta Title nicht mit Keywords überladen werden sollte. Das reduziert die Chancen, dass Google (Discover) tatsächlich diesen benutzt. Besser ist, wenn der Titel den Inhalt der Seite so präzise wie möglich wiedergibt und weniger auf SEO-Keywords geachtet wird.

 

 

John Müller zum Thema Wikipedia-Backlinks

Für lange Zeit galten sie als so etwas wie der heilige Gral unter Suchmaschinenoptimierern: Wikipedia Backlinks. Als eine der größten Seiten im Netz, mit hoher Relevanz zu so ziemlich allen Themen, versprachen sich SEOs davon einen “starken” Link, der entsprechend viel Stärke auf die eigene Webseite überträgt.

Ein entsprechender Schock dürfte die Antwort sein, die Müller zu diesem Thema abgab: Stellvertretend für Google, rät er komplett vom Linkaufbau über Wikipedia ab und bezeichnet selbigen sogar als Zeitverschwendung. Er geht sogar noch weiter und bezeichnet das “Linkdropping” in Wikipedia als Zeitverschwendung nicht nur für die Webmaster, sondern auch die Wikipedia-Helfer, die ihn dann wieder mühevoll entfernen müssen.

Zwar war seit jeher bekannt, dass Wikipedia mit NoFollow-Backlinks arbeitet, dennoch rechneten sich Webmaster und SEOs lange Zeit positive Effekte davon aus. Diese Tage dürften nun gezählt sein: Im besten Fall hat der Link gar keinen Effekt, im schlechtesten Fall mitunter eine negative Wirkung, wenn er mehrfach eingefügt und wieder entfernt wird – was auf ein fälschliches Platzieren und schädliches Linkdropping hindeutet.

Abgestrafte Seiten können sich noch vor dem nächsten Core-Update erholen

Ebenfalls am 4. September äußerte sich Müller zu den Core-Updates und abgestraften Seiten. Dabei gab er an, dass eine Erholung der Webseite nicht an das nächste große Update geknüpft sei. Es sei sowohl in seinem Interesse als auch dem der Webmaster, dass selbige und SEOs das Update nutzen, um die indirekt geforderten Updates zeitnah zu vollziehen. Dann könnte die Arbeit bereits belohnt werden, noch bevor das nächste Core Update greift.

Zum aktuellen Zeitpunkt ist davon auszugehen, dass das nächste Core-Update entweder noch im September oder Oktober veröffentlicht wird.