Neues aus den Google Office Hours

Seit Google hinsichtlich seines Algorithmus und wichtiger Veränderungen eine transparentere Kommunikationspolitik einführte, geniessen die SEO Office Hours besondere Bedeutung sowie Beachtung. Auch in der jüngeren Vergangenheit gab es für SEOs und Content-Manager wieder wichtige Informationen: hier bekommen Sie diese kompakt zusammengefasst.

Interstitials sind und bleiben schlecht – aber nicht alle sind gleich schädlich

Bereits seit 2017 ist es kein Geheimnis, dass sich SEOs und Webmaster von Interstitials lieber fernhalten. Die aus Usersicht nervigen Popup-Seiten, die vor dem eigentlichen Inhalt auf einer Webseite erscheinen, werden meist genutzt um großflächig Werbung einzublenden – und von Google daher folgerichtig konsequent abgestraft. Nun hat Googles SEO-Spezialist John Müller in einem kürzlich stattgefundenen “SEO Office Hours Talk” aber klargestellt, dass nicht alle Interstitials gleichermaßen schädlich für das Ranking sind.
 
 

 
 
Müller gab an, dass Interstitials weiterhin ein Negativsignal für das Ranking darstellen. Wie negativ sie ins Ranking einfließen ist aber davon abhängig, wann sie beim Nutzer “aufploppen”. Die als am schlechtesten bewertete Form der Interstitials tritt unmittelbar nach dem Öffnen der Seite auf. Der Nutzer hat also beispielsweise auf ein Google-Ergebnis geklickt, wurde zur Seite geleitet und wird da zuerst von einem riesigen Popup begrüßt. Immer noch schlecht, aber weitaus weniger, sind Interstitials die beim Scrollen aufpoppen – also beispielsweise als Werbung Below-The-Fold.

 

 

An dieser Stelle im Office Hours Talk machte Müller noch einmal deutlich: Das Erste und Wichtigste, was Nutzer nach einem Klick auf ein SERP sehen sollten, ist der Inhalt der Webseite. Dann bleiben Rankingabstrafungen wegen Interstitials auch aus.

Google liefert längere Titel aus

Das im August ausgelieferte, kleine Titel-Update zeigt sich schon heute in den SERPs. Immer mehr SEOs stellen da fest, aktuell vor allem noch im englischsprachigen Raum, dass mittlerweile manchmal sehr lange Titel eingeblendet werden. Nicht nur übrigens am Desktop-, sondern auch am Mobile-Google. Außerdem besteht scheinbar eine höhere Chance für eine Einblendung längerer Titel bei den News und bei Google Discover – wobei beides weniger eine Neuheit ist.

Gleichermaßen bedeutet die Änderung, nach aktueller Einschätzung, nicht unbedingt, dass nun längere Titel erlaubt sind. Tatsächlich seien die durchschnittlich angezeigten Titel wohl kürzer geworden, es gibt nur mehr “lange Ausschläger”, die die Limitierungen des Title-Tags ignorieren.

Datenverlust bei Google – Der 23. und 24. August bleiben ein “schwarzes Loch”

Am 23. und 24. August 2021 kam es seitens Googles zu einem Problem, welches sich konkret auf die Google Search Console auswirkte. SEOs bemerkten das sofort, denn sowohl die Klicks als auch dargestellten Impressionen waren fehlerhaft. Googles John Müller spricht von einem “data loss”, also Datenverlust, der aller Voraussicht nach auch nicht reparierbar beziehungsweise wiederherstellbar sei.

 

Nach dem aktuellen Stand der Dinge, müssen Webmaster und SEOs also zumindest für diese zwei Tage auf verlässliche Daten verzichten und sollten sie gegebenenfalls bei ihren Monatsanalysen herausfiltern, um weiterhin authentische Gesamtergebnisse zu erhalten. Wichtig ist das Herausfiltern außerdem, wenn diese Kalenderwoche beispielsweise mit einer Kalenderwoche im Vormonat oder nun folgenden September verglichen werden soll.

Müller gab außerdem bekannt, dass sich derartige Daten manchmal rückwirkend “auffüllen” lassen, das diesmal aber nicht möglich und auch nicht sinnvoll sei. Damit sind diese zwei Tage wohl einfach verloren.